Reigen ist ein Bühnenstück von Arthur Schnitzler. In zehn
Dialogen versucht Schnitzler ein moralisches Bild der Gesellschaft
des ausgehenden 19. Jahrhundert zu zeichnen. In dem Stück werden
zehn Begegnungen sexueller Natur geschildert. Es gilt bis heute als
emblematisches modernes Drama.
Bei der geschilderten Erotik geht es immer auch um das Spiel mit
der Macht, ohne Rücksicht auf soziale Herkunft oder Lebensalter.
Die Empörung rund um das Werk machte Arthur Schnitzlers Reigen
bekannter, als jede Inszenierung es vermocht hätte. 1920 wurde
das Stück trotz Verbots des preußischen Kultusministeriums
in Berlin uraufgeführt, 1921 übernahmen es die Kammerspiele
in Wien, begleitet von Hetzkampagnen gegen den Autor, die sich nicht
zuletzt aus lokalem Antisemitismus speisten. Dem zeitlosen Erfolg
des Reigen vermochte diese Form der Kritik nichts anzuhaben, auch
der Film adaptierte das populäre Werk in mehreren Variationen.
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