Ein regnerischer Nachmittag

 
 

Ein weiterer, langweiliger Nachmittag in Zürich. Der Regen prasselt auf das Fenstersims. Morelli döst vor sich hin in seinem unaufgeräumten Büro. Seit seinem unfreiwilligen Aufenthalt in Kamerun1 hatte er ab und zu das Problem, dass ihn eine plötzliche Müdigkeit überfiel. Nach seinem letzten Auftrag für die Versicherung hatte sich nicht mehr viel Interessantes ergeben. Es kamen wohl einige Anfragen um untreuen Ehefrauen und Ehemännern nachzuspionieren, aber dazu hatte er keine Lust. Solange er es sich noch leisten konnte, lehnte er solche Aufträge ab. Das Klingeln des Telefons weckte Morelli aus seinem Halbschlaf. Es dauerte einige Zeit bis er reagieren konnte. Er nahm den Hörer ab und meldete sich mit belegter Stimme.
„Morelli“
„Hallo Herr Morelli. Mein Name ist Obrecht, sie wurden mir von Herrn Lüthi von der Axa Versicherung empfohlen.
„Wie kann ich ihnen helfen?“
„Es geht um meine Tochter, sie ist in Costa Rica und meldet sich nicht mehr. Im Hotel hat sie nicht ausgecheckt ist da aber seit zwei Tagen nicht mehr gesehen worden.“
„Vielleicht hat sie jemanden kennengelernt?“
„Das denke ich nicht, sie ist mit ihrem Freund zusammen. Glauben sie mir, ich rufe sie nicht ohne Grund an, ich mache mir ernsthafte Sorgen. Sie hat uns jeden Tag angerufen, wegen ihrer Mutter der es nicht gut geht. Deshalb kann ich auch nicht zu ihnen kommen. Können sie noch heute nach Grenchen kommen?“
Er nannte ihm noch die Adresse und legte auf.

Morelli schaut aus dem Fenster, auf die Fussgänger im Regen und macht sich Gedanken über seinen neuen Auftrag.

 
  1 siehe Rätselgeschichte Cassandra.

Auf Rätsel drücken!